10 Jahre Mongol Rally mit dem Team OTSCHIR

Reinhard Leitner und Michael Eisenriegler mit dem Gobi Bären an der Finish Line der Mongol Rally 2011 in Ulan Bator. Foto: Sergelen Bayasgalan

Heute vor 10 Jahren fand unser großes Abenteuer seinen würdigen Abschluss: Der Gobi-Bär, unser UNIMOG-Krankenwagen aus Reservebeständen der Deutschen Bundeswehr, ritt in Ulan Bator ein. Ich schrieb damals ein Reiseblog für derstandard.at, das immer noch online ist. Das Fernweh vergeht nicht mehr, wenn es einmal geweckt ist. Ich rekapituliere zum Jubiläum.

Die Vorgeschichte stand hier im Blog:

Mongol Rally 2011: Ich fahre!

Mongol Rally Update

Und hier geht es zum eigentlichen Reiseblog:

Das Abenteuer hat begonnen
Grenzerfahrungen
Das Rennen gegen die Zeit
Von der Steppe in die Steppe (mit
Ansichtssache: Ein Vogelei und eine Tankstelle im Nichts
Ansichtssache: Auf dem Weg nach Ulan Bator
Das Ziel ist das Ziel
10.000 Kilometer später

Unser Fotoalbum auf Flickr:

Erster Grenzübertritt

Unser Road Movie auf Facebook:

Auch die Facebook-Seite und der Twitter-Kanal sind immer noch online, das Originalblog auf der Seite der Veranstalter ist es leider nicht mehr.

Titelbild: Sergelen Bayasgalan

Nachruf auf Heinz Vettermann

Heinz Vettermann

Als ich das erste mal von Heinz Vettermann hörte war ich ein kleiner Schülervertreter in Linz und er Sekretär in der SJ Wien. Die „Faymann/Vettermann-Partie“ war, von Oberösterreich aus gesehen, der Hort des Bösen, ich war gewarnt.

Ein paar Jahre später absolvierte ich ein mehrteiliges Rhetorik-Seminar am Renner-Institut und Heinz war einer meiner Trainer. Nach einigen langen Gesprächen in den Mittagspausen im Park des Schlosses Altmannsdorf war mir klar, dass er nicht zu den Bösen gehört, ganz im Gegenteil: Wir wurden Freunde für’s Leben.

Wieder ein paar Jahre später stellten wir unabhängig voneinander fest, dass wir uns beide für Buddhismus interessierten und fragten uns, was das eigentlich für unser politisches Engagement bedeutete. Wir gründeten gemeinsam die Gruppe Red Buddha, um diese Frage für uns beantworten zu können: Wie gehen spirituelle Entwicklung und Politik eigentlich zusammen? Wir fanden gar nicht so wenige MitstreiterInnen auf diesem Weg und lernten von spannenden Menschen, die zu dem Thema einiges zu sagen hatten, wie etwa Karl-Heinz Brodbeck, David Loy oder Kai Romhardt.

Was wir dort lernten, und was Heinz aus seiner eigenen Praxis in verschiedenen Zen-Schulen mitnahm, floss in seine vielfältigen Aktivitäten ein: Bis zuletzt als Generalsekretär der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft und lange Jahre als Wiener Gemeinderat, als Vorsitzender der SPÖ Josefstadt und in vielen anderen Funktionen. Überall, wo er sich engagierte, hinterließ er tiefe Spuren.

Heinz, ich werde Dich vermissen: Dein Engagement, Deine ruhige, überlegte Art, Deinen Humor, Deine spirituelle Tiefe, die Du nicht plakativ vor Dir her tragen musstest. In Deiner Gegenwart fühlten sich die Leute wohl und Du hattest immer einen guten Rat parat.

Du bist viel zu früh gegangen. Mach’s gut!

Keine Angst! – Eine Replik auf Robert Misik

In seinem Blog schreibt mein Freund Robert Misik am 21. März 2020 unter dem Titel „Ich will, dass Ihr Angst habt“ unter anderem:
Viele Menschen sagen, man soll den Leuten keine Angst machen. Aber ehrlich gesagt: Ich will, dass ihr Angst habt. (Fahr-)Lässigkeit kann jetzt tausende Menschenleben kosten.

Hier meine kleine Replik darauf:

Die Leute haben sowieso Angst, Angst vor dem Unbekannten, Angst vor Veränderungen, die sie nicht beeinflussen können, Angst vor Leid und Tod. Diese Ängste kann man niemandem nehmen, man muss sie aber auch nicht verstärken oder herbeiwünschen. Was vielleicht manchen hilft, ist, sich der eigenen Spiritualität oder Religion zu besinnen und sich entsprechend zu verhalten. Das mag nicht viel sein, ist aber besser als nichts und hilft den Leuten zumindest ein wenig weiter.

Angst um einen selbst ist aber ein zutiefst unproduktives Gefühl, weil es die Menschen lähmt und nicht zu adäquatem Handeln anleitet. Deshalb finde ich die Kommunikationslinie der Regierung gut, die die Angst um die – wirklich gefährdeten – Großeltern in den Mittelpunkt stellt. Dadurch wird aus Angst das, was die Tibeter „tätiges Mitgefühl“ nennen, und dieses kann tatsächlich Verhaltensänderungen bewirken.

Also, liebe Leute: Meditiert, betet, schickt Wünsche ans Universum, alles gut: Aber kümmert Euch vor allem um Eure Liebsten und um die Älteren unter uns!

Noch ein Satz an meine buddhistischen Freunde, frei nach dem gestrigen Teaching von Karmapa: Stellt auch nicht zu hohe Ansprüche an Euch selbst, die Ihr dann nicht erfüllen könnt. Jetzt ist auch nicht die Zeit, um zum Bodhisattva zu werden, es reicht und ist gut, wenn Ihr Euch um Euer eigenes Karma kümmert. Damit ist schon viel erreicht.

🖖